Ein Stundenentwurf zum Thema "Spiritualität"
Heute: der sinnliche Stil

Inga von Kries und Brigitte Berief-Schwarz

In unserer Serie von Stundenentwürfen zum Thema "Spiritualität" geht es in jeder Einheit um einen von neun geistlichen Stilen. In der letzten Gruppenstunde (siehe NCD Newsletter Oktober 2016) haben die Teilnehmer herausgefunden, wann, wo und wie Sie sich Gott besonders nahe fühlen, was ihre jeweilige "Antenne für Gott" ist. In dieser zweiten Gruppenstunde befassen wir uns mit dem "sinnlichen Stil".

Vorbereitung:

Die Teilnehmer, die in der letzten Stunde den sinnlichen Stil bei sich ausfindig gemacht haben (als Stil, der am stärksten oder auch zweitstärksten bei ihnen ausgeprägt ist), werden darum gebeten, sich bei der Vorbereitung dieser Gruppenstunde mit ihren persönlichen Erfahrungen ganz besonders einzubringen. Es wäre schön, wenn innerhalb des gesamten Gruppenprozesses zum Thema Spiritualität immer zwei Teilnehmer eine Gruppenstunde gemeinsam vorbereiten, unter denen nach Möglichkeit ein Teilnehmer sein sollte, der den entsprechenden Stil selber hat. Die Gruppenstunden dürfen ausdrücklich von den subjektiven Sichtweisen dieser Teilnehmer geprägt werden. Im Unterschied zu den weiteren Gruppenstunden ist diese in der Vorbereitung etwas aufwändiger. Es soll darum gehen, was wir durch Einsatz aller fünf Sinne gut konkret erleben können. Naturgemäß fällt dies Teilnehmern mit dem sinnlichen Stil besonders leicht. Aber auch für die anderen ist eine Begegnung mit dieser Dimension des christlichen Glaubens gewinnbringend.

An Material benötigen Sie:

Gestalten Sie den Gruppenraum diesmal besonders liebevoll und schrecken Sie nicht davor zurück, Elemente einzusetzen, die die Teilnehmer von den "normalen Gruppenstunden" nicht gewohnt sind. Sorgen Sie z.B. für einen angenehmen Duft (Duftkerze oder Blumen) und belebende, fröhliche Musik (z.B. Gospel). Liebevoll hergerichtete Snacks und Getränke wären toll (wobei sich bei der Vorbereitung alle beteiligen dürfen). Postkarten oder Bilder mit Motiven, die zum Danken einladen, als Tischdekoration.

Einstieg: 

In dieser Gruppenstunde möchten wir nicht sehr viel über den sinnlichen Stil reden, sondern ihn persönlich erleben.

Alle Teilnehmer der Gruppe werden persönlich herzlich begrüßt und eingeladen, am festlich gedeckten Tisch Platz zu nehmen und mit allen Sinnen die Atmosphäre wahrzunehmen.

Lesen Sie Psalm 111,1-3, versuchen Sie dabei, den Inhalt auch mit Ihrer Stimme, Mimik und Gestik auszudrücken: "Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde. Groß sind die Werke des Herrn; wer sie erforscht, der hat Freude daran. Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich."

Wenn Sie es passend finden, können Sie als Ergänzung eventuell diese Erklärung nach Charles Haddon Spurgeon vorlesen: "Lobt Gott jetzt und allezeit, tut es von Herzen und einmütig. Tut alles Zweifeln und misstrauische Fragen, alles Murren und Widerstreben von euch und gebt euch ganz dem einen hin, den Herrn zu preisen, und zwar mit Herz und Lied, mit Leib und Leben. Alle Liebe strömt aus gegen Gott, und nicht nur Gefühle, sondern auch der ganze Eifer des Wollens und alle seine Gaben stellen wir Gott zur Verfügung. Alle seine Werke sind des Preisens würdig; darum wollen wir ihn mit unserem ganzen Wesen anbeten. Für die nobelste Gesellschaft kann es keine bessere Verwendung der kostbaren Zeit geben und für die große Versammlung des Volks nichts geeigneter sein. Für den engen Kreis der Gläubigen am Tisch des Herrn wie für die große Schar, die sich unter dem Schall des Wortes versammelt, für die Familie wie für die Bürgerversammlung, für das verschwiegene Stübchen gottseliger Freunde wie für die breite Öffentlichkeit passt ein Lied zu Gottes Preis; wenigstens sollte, wer es treulich meint, allüberall sein Hallelujah singen. Die Edelsten werden in unser Lied mit einstimmen, und wenn andere von gemeinerem Schlage es nicht tun, mag unser Beispiel ihnen ein sehr nötiger Tadel sein."

Hauptteil: 

Nachdem der Einstieg über den Psalm laut und jubelnd war, gehen wir nun nach draußen und beginnen einen gemeinsamen Spaziergang mit einer Zeit der Stille. Machen Sie sich nicht abhängig vom Wetter. Es ist gerade interessant, diese Art von Gebetsspaziergang bei völlig unplanbarem Wetter durchzuführen. Es ist völlig egal, ob sie durch die Straßen Ihrer Stadt gehen oder einen Waldspaziergang machen. Die Teilnehmer werden eingeladen, mit jedem Atemzug im Herzen das Wort „Halleluja“ zu beten. Es wird nicht gesprochen. Wir nehmen uns Zeit, Gottes Schöpfung – und ggf. auch, was die Menschen daraus gemacht haben – mit allen Sinnen wahrnehmen. Was fällt uns dabei auf? Was wird uns dabei wichtig?

Nach ungefähr 15 Minuten treffen wir uns in einem Kreis, fassen uns an die Hände, spüren einander und sprechen zusammen die ersten drei Verse aus dem 111 Psalm.

Danach gehen wir noch 10 Minuten und sehen uns dabei nach einem Gegenstand um, den wir mitnehmen können – der vielleicht einen Bezug zur eigenen Situation hat oder uns aus irgendeinem Grunde wichtig geworden ist. Evtl. können Teilnehmer auch mit ihrem Handy ein Foto machen von dem, was ihnen wichtig geworden ist, ein Geräusch aufnehmen, etc.

Zurück im Gruppenraum legen wir alle Gegenstände, die wir von unserem Spaziergang mitgebracht haben, in eine Schale. Wir betrachten die Gegenstände und tauschen uns darüber aus: Was für einen Gegenstand habe ich mitgebracht? Warum gerade den? (Beispiele: "Ich habe hier einen Stein, weil mir eine schwere Last auf den Schultern liegt." "Ich habe dieses Blatt mitgenommen, weil sich mein Leben gerade genauso bunt und auch etwas ‘angeknabbert‘ darstellt." "Dieser Grashalm hat mich auf meine eigene Vergänglichkeit aufmerksam gemacht." "Dieses Bild strahlt eine Form von Einsamkeit aus, die ich als angenehm empfinde.")

Wie habe ich die Stille erlebt? Sollten wir so einen Spaziergang als Gruppe noch einmal wiederholen? Warum? Warum nicht? Habe ich Gott gespürt? Habe ich ihn in einer für mich gewohnten oder eher ungewohnten Form gespürt? Wie ist es denen gegangen, bei denen der sinnliche Stil relativ stark ausgeprägt ist? Wie erging es den anderen? Wie erklären sich diese Unterschiede im Wahrnehmen?

Abschluß:

Danklied

Evtl. noch vertiefender Austausch über den „sinnlichen Stil" (siehe Seiten 84-90 des Buches "Die 3 Farben Deiner Spiritualität"). Dann kurze Absprache für die nächste Gruppenstunde, in der es um den rationalen Stil geht: Welche Teilnehmer haben ihn als stärksten oder zweitstärksten Stil ausfindig gemacht? Diese sollten sich in die Vorbereitung der nächsten Stunde maßgeblich einbringen.

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