Ein Stundenentwurf zum Thema Spiritualität

Inga von Kries und Brigitte Berief-Schwarz

Wann hatten Sie das letzte Mal so ein richtiges Aha-Erlebnis in Ihrem Glauben? Also etwas, das Sie spüren ließ: „Wow, so ist das mit Gott!“ Oder dass Sie sogar merkten: „Hier spricht mich Gott ganz persönlich an!“ Vielleicht ist es ja schon längere Zeit her, vielleicht sind solche Erlebnisse auch noch ganz frisch. Ein Teil unserer Verantwortung als Leiter besteht darin, Menschen dabei zu helfen, dass sie derartige Erfahrungen im Glauben machen.

In dieser und den nächsten 9 Gruppenstundenentwürfen dieses Newsletters möchten wir uns mit dem Thema "Spiritualität" beschäftigen und Ihnen Hilfsmittel an die Hand geben, die es Ihnen ermöglichen, anderen Menschen dabei zu helfen herauszufinden, was ihre jeweilige "Antenne für Gott" ist.

Anders als bei den Gruppenstunden zum Thema Gemeinschaft in vorangegangenen Newslettern möchten wir bei diesem Thema vorschlagen, dass alle Teilnehmer mit einem Test beginnen, der ihnen hilft, dem eigenen "geistlichen Stil" auf die Spur zu kommen, sei es der sinnliche, der rationale, der rechtgläubige, der bibelzentrierte, der missionarsiche, der asketische, der enthusiastische, der mystische oder der sakramentale Stil. So können sich die Teilnehmer gleich von Beginn an ihrem jeweiligen Stil entsprechend in die Gruppe einbringen.

An Material benötigen Sie:

Für jeden Teilnehmer das Buch "Die 3 Farben Deiner Spiritualität", Bleistift. Der Leiter bzw. die Leiterin sollte sich mit jedem der 9 geistlichen Stile bereits im Vorhinein beschäftigt haben.

Einstieg:

So wie es verschiedene Sprachen gibt, gibt es auch verschiedene geistliche Stile. Dabei ist keiner dieser Stile "besser" oder "biblischer" als andere. Vielmehr hebt jeder Stil einen bestimmten Aspekt der biblischen Botschaft hervor, wobei andere in den Hintergrund treten. Mit anderen Worten: Jeder der neun Stile ist biblisch, und jeder ist gleichzeitig ergänzungsbedürftig. Um im Glauben wachsen zu können, ist es wichtig, dass wir unseren eigenen Stil kennen.

Auf Seite 28 des Buches finden Sie eine Tabelle mit den verschiedenen Stilen, dem passenden Motto und einem biblischen Schlüsselvers. Schauen Sie sich gemeinsam diese Tabelle an und diskutieren Sie die Fragen:

• Was für ein geistlicher Stil wird in unserer Gemeinde als Ganzer insbesondere gepflegt?

• Welche der Stile sind mir weitgehend unbekannt?

• Welche Stile kommen mir bekannt vor? Bei welchen Personen sind sie mir möglicherweise schon begegnet?

Um bereits gleich zu Beginn ein Gespür dafür zu bekommen, welche Auswirkungen unser geistlicher Stil auf den Umgang mit den unterschiedlichsten Themen hat, können Sie z.B. die folgenden zwei Fragen aus dem Test herausgreifen und sich darüber austauschen:

1. "Für mich schließt Wachstum im Glauben ein, Gottes Schöpfung zunehmend mehr zu genießen."

2. "Die Wüste als Ort, an dem man geistliche Erfahrungen machen kann, spricht mich an."

Die erste Frage ist dem "sinnlichen Stil" zugeordnet, die Zweite dem "asketischen Stil". Mit welcher dieser Aussagen kann sich jeder von uns stärker identifizieren? Was spricht uns unmittelbar an, was nicht so sehr? Was hat dies möglicherweise mit unserer jeweiligen "Antenne für Gott" zu tun? Bitte achten Sie darauf, dass in dieser Gesprächsrunde die Aussagen der Anderen nicht bewertet werden, sondern jeder die Freiheit hat, sich so zu äußern, wie man es momentan empfindet.

Hauptteil: 

Bitte führen Sie jetzt den Test auf Seite 65 nach der dort zu findenden Anleitung durch.

Bearbeiten Sie anschließend die Auswertungsfragen auf Seite 71 und füllen Sie den Trinitarischen Kompass und die Tabelle auf Seite 73 aus. Dann berichten die Teilnehmer über ihre Ergebnisse.

• Wen hat das Ergebnis überrascht? Bei wem wurde das bestätigt, was man ohnehin vermutete?

• Wie geht es uns mit diesem Ergebnis? Können wir Erfahrungen mitteilen, wie wir Gott im Bereich unseres am stärksten ausgeprägten Stils erleben haben?

• Wie empfinden wir die Tatsache, dass in unserer Gruppe so viele unterschiedliche Stile vertreten sind? Kann dies möglicherweise Spannungen in der Gruppe erklären?

• Wie könnten wir in Zukunft besser als bisher davon profitieren, dass sich unsere Gruppe aus Menschen mit so unterschiedlichen geistlichen Stilen zusammensetzt?

Beachten Sie: Einige Teilnehmer benötigten möglicherweise etwas Hilfe, um zu verstehen, was sich hinter dem abstrakt klingenden Begriff, der ihren jeweiligen Stil beschreibt, ganz konkret verbirgt. Als Gruppenleiter sollten Sie sich deshalb vorab mit allen 9 Stilen vertraut gemacht haben. Versuchen Sie bei Bedarf jeden Stil, zu dem ein Teilnehmer Fragen hat, so kurz wie nur irgend möglich zu erklären. Vermeiden Sie es an dieser Stelle aber bewusst, allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Das kann in den weiteren Einheiten des Prozesses geschehen.

Weiterarbeit:

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, diese Einheit in Ihrer Kleingruppe durchzuführen:

• Sie werden in diesem Newsletter alle zwei Monate einen weiteren Stundenentwurf finden, der auf dieser Einführungseinheit aufbaut. Manche Leser fühlen sich am sichersten, zunächst einmal alle Stundenentwürfe zu sammeln, um dann – gut ausgerüstet – den Prozess zu beginnen.

• Andere werden diese Einheit sofort umsetzen wollen und nicht einen 10-wöchigen Prozess planen, sondern einen einmaligen Impuls zum Thema "geistlichen Stile", während sich die Gruppe in den folgenden Einheiten wieder ihrem üblichen Programm zuwendet. Da alle Teilnehmer das Buch zur Hand haben, kann jeder an dem Stil, den er oder sie herausgefunden hat, selbstständig weiterarbeiten. Als Gruppenleiter sollten Sie bei Rückfragen zu Gesprächen zur Verfügung stehen.

• Wiederum andere werden nach dieser Einstiegseinheit – und mit Hilfe des Buches – gerne selbst einen mehrwöchigen Prozess zum Thema "geistliche Stile" entwickeln wollen. Wenn Sie in diesem Prozess Fragen haben bzw. Unterstützung benötigen, können Sie sich gerne an Brigitte Berief-Schwarz, eine der Autorinnen dieses Artikels wenden: info@ncd-media.de.

Gebetsrunde:

Bei allen neun Stilen geht es um den praktischen Ausdruck von Glauben. Aber je nach Stil findet dieser Glaube eine andere Ausdrucksform. Dabei kommt kein einziger Stil ohne Gebet aus. Gebet ist für einen Christen wie das Atmen. Niemand käme auf die Idee, das Atmen als ein Hobby von Menschen zu betrachten, die nun mal eine besondere Freude an Luft haben.

Für die Gebetsrunde sollten Sie die Teilnehmer ermutigen, sich so einzubringen, wie es sich für sie persönlich "stimmig" anfühlt. Einige mögen spontan ein freies Gebet sprechen. Andere werden es vielleicht vorziehen, ein vorformuliertes Gebet – wie z.B. das Vaterunser oder einen Psalm – zu beten. Wiederum andere werden in der Gebetszeit einen ihnen wichtig gewordenen Bibelvers in den Raum stellen wollen etc. – alles ein Ausdruck von unterschiedlichen geistlichen Stilen, die Gott uns gegeben hat.

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