Ein Stundenentwurf zum Thema "Spiritualität"
Heute: der "missionarische Stil"

Inga von Kries und Brigitte Berief-Schwarz

In unserer Serie von Stundenentwürfen zum Thema "Spiritualität" geht es in jeder Einheit um einen von neun geistlichen Stilen. In der ersten Gruppenstunde (siehe NCD Newsletter Oktober 2016) haben die Teilnehmer herausgefunden, was ihre jeweilige "Antenne für Gott" ist. In diesem Newsletter befassen wir uns mit dem "missionarischen Stil".

An Material benötigen Sie:

Bibel, Kugelschreiber für alle Teilnehmer, Printouts/Fotokopien des Arbeitsblattes „Meine erweiterte Familie“, ein Teelicht und ein Glas für jeden Teilnehmer, Kerze, Streichhölzer

Vorbereitung:

Bitten Sie die Teilnehmer, die den missionarischen Stil bei sich ausfindig gemacht haben, sich bei der Vorbereitung dieser Gruppenstunde ganz besonders einzubringen. Beschäftigen Sie sich besonders mit den Seiten 112–118 des Buches "Die 3 Farben Deiner Spiritualität". Lesen Sie Johannes 1, 35–51.

Einstieg:

In der griechischen Kultur zur Zeit des Neuen Testaments bezeichnete man das Netzwerk von Menschen, mit denen man lebte und arbeitete, als "Oikos". Dazu gehörten Familienangehörige, Freunde, Arbeitskollegen und auch Sklaven und ihre jeweiligen Familien.

Im Neuen Testament gibt es viele Belege, wie Gott Menschen aus dem eigenen Oikos benutzt, um anderen das Evangelium nahe zu bringen. Einige Beispiele sind: Lukas 19,9; Markus 2,14; Johannes 1,41; Johannes 4,53.

Austeilen und Ausfüllen der Arbeitsblätter "Meine erweiterte Familie" in Einzelarbeit (Sie können das Diagramm hier aus dieser Webseite herausziehen und in der von Ihnen benötigten Größe für jeden Teilnehmer ausdrucken).

* Zu welchen Menschen, die noch keine Christen sind, haben ich relativ engen und freundschaftlichen Kontakt? Die Teilnehmer gehen jeden der auf dem Arbeitsblatt genannten Bereiche durch. Wichtig ist, dass wirklich nur solche Menschen genannt werden, zu denen (a) eine relativ gute Beziehung besteht und die (b) noch keine Christen sind.

Hauptteil: 

Der Bibeltext Johannes 1, 35–51 wird vorgelesen.

Hintergrund: Dieser Text steht am Anfang eines größeren Zusammenhangs. Er nimmt den Faden bei Johannes dem Täufer auf, der seine Jünger auf Jesus hinweist.

Achten Sie darauf, dass jede Berufung ihre eigenen Besonderheiten hat, und die gerade Berufenen oft sofort selbst zu Berufenden werden.

Nachdem Johannes seine Jünger auf Jesus aufmerksam gemacht hat, gehen sie zu Jesus. Mit der Anrede Rabbi (Meister) stellen sie sich als Menschen vor, die ihm als ihrem Meister im Sinne eines Lehrer-Schüler-Verhältnisses folgen wollen. Jesus füllt diese Rolle nun nicht so aus, dass er sie unterrichten würde, sondern er lädt sie ein, mitzukommen und zu schauen. Im Mittleben sollen sie erfahren, welche Botschaft er zu verkünden hat.

Die zwei suchenden Jünger, die Jesus nachfolgen – Andreas und ein namenloser Jünger (für den wir selbst einen Namen einsetzen dürfen, vielleicht ja unseren eigenen Namen? – wenden sich Jesus von sich aus zu. Jesus spricht sie auf ihr Suchen an und lädt sie ein, zu ihm zu kommen und bei ihm zu bleiben. Dabei machen sie ganz offensichtlich eine bleibende Erfahrung, denn sie wissen später noch sehr genau den Zeitpunkt, an dem diese Begegnung geschah.

Wir dürfen diesen Text in der Weise auf uns selbst beziehen, dass wir uns als einen der hier genannten Jünger sehen. Ganz sicher gilt die große Schlussverheißung des Textes allen Christen. Es ist interessant zu sehen, dass Jesus zuvor nur zu Natanael gesprochen hatte, dann aber spricht er unvermittelt mit „ihr“ alle ihm in Zukunft Nachfolgenden an.

Gruppengespräch:

• Wie finden Andreas, Simon, Philippus und Nathanael Jesus?

• Warum gebraucht Gott wohl Menschen, um sie zu Jesus zu bringen?

• Wie habe ich selber Jesus kennengelernt?

• Waren Menschen aus meinem Oikos daran beteiligt?

Aufteilung in Zweiergruppen:

• Welcher Person auf meinem Arbeitsblatt "Meine erweiterte Familie" möchte ich mich in der nächsten zwei Wochen besonders zuwenden?

• Welche Nöte und Fragen hat diese Person?

• Was würde ihr besonders gut tun?

• Wie kann ich einen Fingerabdruck Gottes in ihrem Leben hinterlassen?

Erneutes Gruppengespräch:

• Welche Bedürfnisse haben die Menschen aus unserem gemeinsamen Oikos?

• Wie können wir als Gesamtgruppe – oder auch als Gesamtgemeinde – diesen Menschen dienen?

• Wie können die Teilnehmer, die den missionarischen Stil bei sich ausfindig gemacht haben, die anderen unterstützen?

Um diese Gruppenstunde ganz konkret werden zu lassen, suchen wir uns von unserem „Oikos-Blatt“ eine Person heraus, der wir heute Abend noch einen kurzen Gruß vorbei bringen wollen mit dem Satz: "Ein Adventgruß, um Dir eine kleine Freude zu machen." (Sollten Sie die Gruppenstunde zu einer anderen Zeit des Jahres durchführen, können Sie diesen Teil entsprechend abwandeln.) Jeder Teilnehmer kann entscheiden, ob er die entsprechende Person spontan besuchen möchte, oder ob er ihr vorab eine kurze Textnachricht schicken bzw. sie anrufen sollte.

Abschluss: 

Anzünden einer Kerze, Verteilen der vorbereiteten Teelichter und Gläser, Anzünden der Teelichter an der zuerst entzündeten Kerze. Gemeinsames Singen des Liedes: "Tragt zu den Menschen ein Licht, sagt allen fürchtet Euch nicht. Gott hat Euch lieb, groß und klein, seht auf des Lichtes Schein." (Es gibt in den unterschiedlichen christlichen Gruppen viele Lieder, die von der Licht-Metapher Gebrauch machen. Sollte Ihre Gruppe mit einem anderen Lied besser vertraut sein, können Sie sich dafür entscheiden.)

Anschließend Fürbittengebet für alle Menschen aus unserer erweiterten Familie.

Abschluß und Austausch über den „missionarischen Stil“ und kurze Absprache zum nächsten geistlichen Stil – dem asketischen Stil –, bevor wir auseinander gehen, um unsere „Adventgrüße“ zu überreichen.

Zum Newsletter

NCD Shop

NCD international

NCD Media
Brigitte Berief-Schwarz
Diedersbüller Str. 6
25924 Emmelsbüll-Horsbüll
info@ncd-media.de
www.ncd-media.de

Vielleicht haben Sie diesen Newsletter ja von einem Bekannten weitergeleitet bekommen. Wenn Sie ihn regelmäßig erhalten möchten, können Sie ihn auf unserer Homepage abonnieren.

Teile Sie diesen Artikel bei Facebook, Twitter oder Linkedin